Mannschaftsausflug der Vierten

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Die VierteDas Echo vom Schwendetal und die hübsche Barbara


Nach einer lustigen und für uns erfolgreichen Runde 2009/10 –dritter Platz- wollte die vierte Mannschaft noch einen weiteren Höhepunkt im wahrsten Sinn des Wortes erreichen.
Knapp 2000m NN sollten es werden und sonstige Highlights waren zu erwarten.
Aber der Reihe nach:
Bernhard, Guntram, Claus, Pierre, Gabriel und ich (Markus konnte leider nicht mit) trafen uns am 22.5.10 um 7.00 Uhr bei Michael in Diersburg zu unserem gemeinsamen Wanderausflug ins Säntisgebiet in die Schweiz. Nach 4 stündiger Anfahrt, inclusiv einer leichten Irrfahrt der weniger Schweizerfahrenen, erreichten wir das Appenzellerland. Wasserauen war unser Ausgangspunkt.
Zur Eingewöhnung an die Höhenluft wurden die ersten Meter mit der Seilbahn überwunden. Warum manch einer eine Rückfahrkarte nutzen wollte, weiß ich immer noch nicht. Die Bergstation –Ebenalp 1607 m NN- bot einen grandiosen Überblick ins Appenzellerland. Die Ebenalp ist auch ein beliebter Startpunkt für Gleitschirmflieger, was sich an diesem ersten (seit langem) sonnigen Wochenende zeigte.
Die nun beginnende Wanderung führte uns erstmal abwärts. Vorbei am Wildkirchli, eine Kapelle in Fels gehauen. Das Gasthaus Äscher klebt förmlich an Felswand und lud schon die ersten –auch aus unserer Gruppe- zu einer Pause ein. Schließlich waren wir schon 20 Min. unterwegs.  Aber da wir doch noch einige Höhenmeter vor uns hatten, wurde die Pause auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Nach ca. einer Stunde und 450m bergab, gelangten wir an den Seealpsee, wo wir zum ersten Mal den Gipfel des Säntis -2453m- sehen konnten.
Nach ausgiebiger Mittagspause mit Wurst, Käse, Paprika, Schokoriegel und rotem Rossler wurde der Anstieg in Angriff genommen. Aufgrund der Schneeverhältnisse wählten wir den direkten Aufstieg zu unserem Nachtquartier: Die Meglisalp: gelegen auf 1517 Höhenmeter. Durch Wald über einen in Fels gehauen Bergpfad, mit Drahtseil gesicherten Abschnitten, erreichten wir die Ebene der Meglisalp. Vor Erreichen des Ziels wollten wir auf dem ersten Schneefeld noch ein Erinnerungsphoto machen. Eine junge Schweizerin, die uns mit schnellen Schritten eingeholt hatte, erklärte sich bereit, dies zu tun. Ihr professionelles Auftreten lies erahnen, daß sie dies nicht zum ersten Mal tat.
Auf der Terrasse der Meglisalp gilt Selbstbedienung. Sechs Bier –z. T. mit Cola- und ein Kaffee Creme mit Zwetschgenkuchen waren das erste, was wir verzehrten.  Die Überraschung war dann beim Bezahlen fällig: 1,5 L Cola für 13 SFr, der Preis schockte manchen der Wanderer. Ein rosa Geldbeutel ergänzte das Outfit eines anderen und zum Schluß erkannten wir in der Bedienung unsere Profiphotografin:  Barbara heißt sie, wohnt in… usw. Unsere Jüngsten wussten bald (fast) alles.
Unser Zimmer, ein so genanntes Familienzimmer, verfügte über 8 Matratzen, die manch einem zu schmal schienen. Nach Sortierung der etwas lauter schlafenden, hatte jeder sein Quartier gefunden und bezogen.
Die Meglisalp feierte an diesem Wochenende Saisoneröffnung. Hierzu wurden sehr viele Gäste erwartet. Trotz der Vielzahl der Gäste -150 Übernachtungsmöglichkeiten nennt die Hütte ihr eigen- wurden alle Anwesenden sehr schnell und kompetent bedient. Was uns besonders auffiel, die meisten der Gäste waren zwischen 20 und 30 Jahre alt.
Wir bevorzugten als Bedienung natürlich die Barbara, welche dann von der Frenzi abgelöst wurde; auch sehr hübsch. Ein fein abgestimmtes Mehrgängemenü wählten die meisten aus. Einer wiederum startete das Abendessen mit zwei (!) Gerstensuppen. „Es gibt aber noch etwas anderes“ war daraufhin der Kommentar der Bedienung. Das Weizen hatte das bekannte Maß, der Wein wurde in typisch Schweizer Art in dl (2 oder 3) ausgegeben. Hochprozentiges in 2 oder 4 cl.
Bei einem Abendspaziergang war zu beobachten, dass immer noch weitere Gäste diesen Abend miterleben wollten. Wir, die etwas Älteren unsere Gruppe, boten ihnen kavaliersmäßig unsere Plätze an, nichtsahnend, daß sie uns danach als „alte Dütsche“ betiteln würden. Aber auch unsere Jüngsten hatte ihre liebe Not mit diesen weiblichen Gästen. Als Feinmechanikerin von Beruf, war eine der Damen mit einem so festen Mundwerk ausgestattet, daß sie der Verzweiflung nahe waren.
Trotz der intensiven und zum teil spannenden Unterhaltung war noch genügend Muse der Musik zu lauschen. „Das Echo vom Schwendetal“ hieß die 4 Mann Kapelle, die bis in die frühen Morgenstunden ihr Repertoire erklingen ließ, und da war wirklich für alle was geboten. Viele Gäste waren Fans dieser Musik und eigens hierfür zur Meglisalp heraufgewandert, und wie wir später erfuhren, in der Nacht auch wieder von der Alp abgestiegen.
8.00 Uhr wollten wir frühstücken. Um 9.00 Uhr konnten wir bei strahlendem Sonnenschein wieder starten. Nach ca. einer Stunde haben wir den höchsten Punkt der 2 tätigen Tour erreicht, den Widderalpsattel mit 1858m NN. Der Abstieg auf der anderen Seite über eine weite Schneefläche führt uns wieder hinunter auf 1317m. Nochmals 350m hinauf  und wir erreichten zur Mittagspause die Bogartenscharte, die auch schon bei einer DJK-Hochgebirgstour durchschritten wurde. Letzte Stärkung, bevor die Waden aller beim Abstieg von 1659m auf 870m nochmals strapaziert wurden.
Gegen 15.00 Uhr verliesen wir das Appenzeller Land und beim gemeinsamen Abendessen mit Frauen und Kindern in Diersburg waren sich alle einig, dass es einfach schön war, nichtsahnend, daß der Muskelkater sich erst in den nächsten Tage bemerkbar macht.